1. |
Der letzte Marsch
04:59
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DER LETZTE MARSCH
Hier aus der Tiefe deines Abgrundes
sprech ich zu dir:
Steh auf. Du wirst gebraucht.
Du denkst, du bist am Ende?
Ich sag dir, das Gegenteil gilt
Dies ist deine Stunde!
Bei allen Tränen:
Wenn hier und heute etwas endet,
dann ist es die Verzweiflung
Steh auf. Schau her:
Hier wartet dein Heer
Du trägst sie alle im Herzen:
Deine Freunde.
Die Lebenden wie die Toten.
Deine Ahnen. Deine Götter!
Schwing dich auf – und nimm sie mit!
Nimm sie alle mit!
Sie werden gebraucht.
Wir alle werden gebraucht!
Und wir brauchen dich!
Ja: dich. Und wenn es das erste Mal ist.
Du denkst, du bist der letzte Arsch?
Dies ist der letzte Marsch!
Der letzte Marsch
der Vernunftbegabten
Die letzten Tapferen
vom aufrechten Gang
Auch wenn wir stolpern
Auch wenn wir zweifeln
Und hier sprech ich zu euch:
Ihr sogenannten Versager
Sie schimpften euch Parasiten?
Habenichtse? Gutmenschen?
Oder sogar Endverbraucher?
Na schön: Dann wollen wir
denen mal zeigen,
wie unverbraucht wir sind
und wie gut
Eide habt ihr geschworen
Jetzt ist der Tag, sie einzulösen
Schwingt die Krücken!
Zeigt eure Wunden
Blutet, blutet aus vollem Herzen!
Weil es was Gutes gibt auf der Welt.
Es ist die unsere.
Schon immer gewesen.
Und jetzt kommen wir, sie uns zu holen
Auf! Auf! Ihr Empörten! Ihr Unerhörten!
Reitest du mit mir?
Mein Herz ist ein Flugdrache! Steig auf
Komm, wir fliegen voraus!
Schau sie dir an. Den ganzen Zug!
Der Marsch der Träume und Visionen!
Der Marsch der letzten Sehnsüchte!
Utopia! Wir holen dich zurück!
Zurück in die Wirklichkeit!
Hei ho! Terra, wir kommen!
Für Mutter Erde!
Und für die Liebe.
Natürlich. Wer denn sonst.
Sie ist unsere Schutzheilige.
Sie weist uns die Richtung.
Ja, so war das damals.
So haben wir begonnen.
Und nein, gesiegt haben wir nicht.
Noch nicht ganz.
Es steht auf der Kippe.
Jetzt. Jetzt ist die Zeit,
da wir es vollenden.
Also steh auf. Schau raus in die Kälte.
Dies ist dein Morgen.
Ein neuer Tag.
Wir warten auf dich.
Musik & Text © Duke Meyer 2012
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2. |
Dies ist mein Land
03:07
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DIES IST MEIN LAND
Dies ist mein Land
Das ist mein Grund
aus dem ich sing
von Herzen wund
Dies ist mein Weh
Das ist mein Ruf
aus der Geschichte,
die mich schuf
Dies ist mein Werk
Schau meinen Speer
Den werf ich hoch
quer übers Heer
Das ist mein Wort
mein Angebot:
Wer hierher kommt
bekomme Brot
Wer hierher kommt
sei unser Gast
Germanisch’ Brauchtum
nenn ich das
Wer wen auch liebt
lebe das frei
und keine Ausnahme dabei
Und wie wer aussieht
ganz egal
Woher du kommst
Erzähl’s mir mal
Wir sind die Hände
aller Kunst
Wenn dein Blut rot ist
sei mit uns
Wir sind das Blut
von überall …
Wir sind das Volk
vom Erdenball …
Von Mama Globus ...
Musik & Text © Duke Meyer 2013
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3. |
Der Weg des Kranichs
04:09
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DER WEG DES KRANICHS
Kunki kaya, kunki huya
kunki kaya hucha kuya
Kunki kjai, kunki kjai!
Kunki qjacha kunki kiya
Kunki qjatha kunki kjai
Kunki hija, kunki hoja
Kunki hua – hchai hchai ...
Der Kranich fliegt
Ich lese seine Spur
in den Lüften
zwischen Wolken und Wind
Mein Volk muss folgen
Ich sah im Traum
den Berg zu Tal stürzen
wo wir wohnen
Niemand weiß,
was hinter dem Wald ist
Niemand kennt
die Ränder der Welt ...
Der Kranich zog
quer zum Pfad des Wisents
Er weist uns den Weg
im Auftrag der Ahnen
Lang hatten wir
weder Hirsch noch Hase
Wer weiß, ob’s woanders
auch nur Hirse gibt ...
Krokus und Gras seh ich
nimmermehr sprießen
im frischen Schnee
Die Zeit ist gekommen
Habt Vertrauen
Schultert die Kinder
Bleibt zusammen
Da lang geht’s
Kunki kaya kunki huya ...
Musik & Text © Duke Meyer 2014
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4. |
Drei Worte
03:33
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DREI WORTE
Wildsau, Hexe, Kriegerin,
verweinter Augen Königin
Dich kennt, wem je das Herz
vor Kummer brach
Beglückerin, Zerstörerin,
geheimsten Wunschs Erhörerin
Wen Du berührst,
der folgt Dir blindlings nach
Mit nur drei Worten
ist es gesagt
Mit nur drei Worten ist’s gesagt
Wer Dich stets küsst,
wird niemals alt
Wer Dich festhält,
verliert Dich bald
Doch wer Dich fliehen will,
dem gehst Du nach
Dem lauerst Du zur Unzeit auf,
erschütterst seiner Welten Lauf
Bis er Deine drei Zauberworte sagt,
Deine drei Worte
selber sagt,
Deine drei Worte
endlich selber sagt
Eine Frage, die mich quält
Wieso bin ich auserwählt
Hab nichts getan
und wurde nie gefragt
Hab doch nur einen Blick erhascht
Schoß und Augen werden nass
Und jetzt willst Du,
dass ich es wieder sag,
Deine drei Worte
wieder sag,
Deine drei Worte
selber sag,
Deine drei Worte
immer wieder sag:
Ich liebe Dich.
Musik & Text © Duke Meyer 2006
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5. |
Bumm, bumm, bumm
05:30
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BUMM, BUMM, BUMM
Opa – wie seid ihr eigentlich
ins Internet gekommen,
als es noch keine Computer gab?
Das kann ich dir sagen,
ja, das kann ich dir sagen
Wir hatten ja nur
ein paar Felle zu tragen
Die legten wir zusammen
und uns darauf lang
Eine rührte die Trommel
und die Reise begann
Es ging bumm, bumm, bumm
und du hörtest dich um
und so sanken wir tief
in ein anderes Ringsum
Davon gibt es ganz viele
pro Person mehr als eins
Nur wer dabei einschlief,
der hatte halt keins, haha
Bumm, bumm, bumm
und dann schaust du dich um
Wo bin ich diesmal gelandet
und vor allem, warum
Es gibt drei Bereiche der Welt,
die jeder für sich unendlich sind:
das weite All, der tiefe Ozean –
und dein Inneres, mein Kind
Dorthin sind wir gefahren
haben uns hingetraut
Haben die Schatten geschaut
und Gefahren auch
Haben Freunde getroffen
und wir wussten zu hoffen
Und wie eins zurückkommt,
das wussten wir auch
Bumm, bumm, bumm
Unsere Geister gehen um
Unsere Leiber, die ruhen
ums Feuer herum
Bumm, bumm, bumm
Unsere Geister gehen um
Unsere Leiber, die ruhen
am Feuer stumm
Und was wir erfahren,
das werten wir aus
und wir sprechen darüber
und wir machen was draus
Und wir lagen lang
und die Trommel sang
Und jede und jeder kam
woanders an
Und wir surften und wanderten,
flogen und schwammen,
und am Schluss fanden wir alle
wieder zusammen ...
Was hast du erlebt, sag
Was hast du gerochen
Was zeigt uns das Feuer
Was sagen die Knochen
Was meinen die Alten
Was ist gut für den Stamm
Wie geht es jetzt weiter
Was stellen wir an
Bumm bumm bumm ...
Es gibt drei Bereiche der Welt …
Musik & Text © Duke Meyer 2015
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6. |
Im Mondlicht
03:42
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IM MONDLICHT
Was macht die kleine Hexe,
wenn sie Kummer hat?
Steckt sie dann Nadeln in Puppen
und wünscht ihre Feinde ins Grab?
Nein, nein – sie tanzt im Mondlicht
Sie tanzt im Mondlicht
Was macht die kleine Hexe,
wenn sie Ärger hat?
Haut sie dann jemand anderem
die Nase platt?
Nein, nein – sie tanzt im Mondlicht ...
Was macht die kleine Hexe,
wenn ihr das Herz überquillt?
Tut sie dann so, als wär nichts
und verhält sich still?
Nein, nein – sie tanzt im Mondlicht ...
Ja, ja: Sie tanzt im Mondlicht –
ob grad eins da ist oder nicht!
Musik & Text © Duke Meyer 2015
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7. |
Wölfe der Nacht
03:40
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WÖLFE DER NACHT
Bruder, setz die Pfote
nicht zu tief ein in den Schnee
Wollen doch sichergehen,
dass unsere Spur alsbald verweht
Niemand braucht zu sehen,
dass wir hier waren und warum
Sie haben uns das Land genommen –
jetzt schert sich keiner drum
Wölfe der Nacht
laufen als Schatten durch das Tor
Wölfe der Nacht
haben heute Nacht was vor
Und es wird so werden,
wie die Prophezeiung sagt
Das Leben aus dem Gleichgewicht
schaufelt sich selbst sein Grab
Die Lunten sind gelegt
und alle Spuren sind verwischt
Morgen wird’s ein Tänzchen geben,
wenn das Licht erlischt
Wenn die graue Stadt erwacht
und nichts mehr funktioniert
Wenn Daten nur auf Daten warten
und sonst nichts passiert
Wölfe der Nacht
laufen als Schatten durch das Tor
Wölfe der Nacht
haben heute Nacht was vor
Leg noch diesen Schalter um
und sprich den Zauber drauf
Heute fließt der Strom da durch
und morgen hört er auf
Musik & Text © Duke Meyer 2016
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8. |
Mama Globus
06:02
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MAMA GLOBUS
Von allen Göttinnen, die ich kenn,
hättest Du den besten Grund
uns zu zerschmettern,
doch Du lässt uns, wie wir sind
Wartest ab, wie wir uns machen
Treiben wir’s auch noch so bunt
Du lässt uns spielen wie das böse Kind
Ist zwar nicht so, dass Du verzeihst,
aber geduldig bist Du schon
Hast schon mehr Arten gesehen
Zwar halten einzig wir uns
für die Auserwählten hier,
aber auch wir kommen und gehen
und wir werden sehen
Oh, Mama Globus
Auf Dir liegt jedes Land
Oh, Mama Globus
Was stellen wir mit Dir an
Wie stellen wir uns an
Deins oder meins – und ich krieg alles, du keins
Dieses Spiel haben wir so lang getrieben, wie die Sonne scheint
Doch allmählich neigt sich unser Tag zum Dämmer
Wenn wir jetzt nicht bald beginnen,
uns irgendwie doch noch zu besinnen,
geht es nicht mehr um die Mäuse,
um die Frage, wer hat Luxus, wer die Läuse,
nicht um Schlächter oder Lämmer
oder um die Wurst – das greift alles zu kurz
Wir sind eine Art: die vom roten Blut
Wieviel muss denn noch fließen, um das zu beweisen
Wir erfanden das Rad, wir verhütten Eisen
Doch das wird alles zur Qual, wenn wir nicht bald überreißen,
dass wir’s übertreiben mit den Möglichkeiten
unserer Technik, unserer Hybris, unserer gottverdammten Macht!
Uns vereinen – das wär angesagt
Verhandeln, bis wir alle, alle rausfinden
wie wir vor allem Nationalismus überwinden,
weil wir – zum Donner – nur Rettung finden
für uns alle oder keine Menschheit mehr
von sich selber singen kann
Die Dinosaurier waren so viel länger da als wir
und hatten so wenig Hirn – oh Mann
Oh, Mama Globus ...
Du trägst das Leben
und die weite, weite See
Filterst das harte Sonnenlicht
Bist eine große Göttin
und mein Lieblingsplanet
und die einzige Heimat für mich
Gibst mir Grund, Halt und Nahrung,
ganz egal, nach wem ich ruf
Ich will Dein Kind sein,
Dein Hüter und Dein Aas
Unter Deinem Negligé
aus Wolken, Wind und Luft
knie ich mich nieder
und küss das nasse Gras
Ich küss Dein nasses –
Oh, Mama Globus ...
Musik & Text © Duke Meyer 2017
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9. |
Ich hörte ein Lied
03:43
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ICH HÖRTE EIN LIED
Ich hörte ein Lied
Das kam von weit her
Und seine Töne
sagten zu mir:
Wiederhole
diesen Ton
Wiederhole
Ton für Ton
nur immer wieder
diesen Ton
Ich hörte ein Lied
so monoton
Ich hörte ein Lied
monatelang
nur dieses Lied
und es begann
mit einem Ton
der wiederholte
monoton
einen Gesang
Wer den verstand,
der kam von weit her
Ich hörte ein Lied
Ich legte mich lang
Mein Ohr, das trank
Der Teppich sank
Der Boden unter mir
zersprang
in tausend Stücke
und verschwand
und gab den Blick frei
Tief unter mir
ging eine Sonne
doch über mir
da war nur Sand ...
Es schien mir logisch,
dass ich lachte
Als ich mich drehte,
sah ich dann:
Ich flog über ein leeres Land ...
bis Trommeln sprachen
Jetzt halt an
Ich sah ein Weib
Ich sah die Trommel
Ich schwör,
ich tanzte wie ein Mann
Ich höre ein Lied
Ich bin im Bann
Ich bin der Sklave
deiner Takte
Bin nur ein Diener
deiner Tänze
dir dieses Lied
zu wiederholen
nur immer wieder
wiederholen
Solang, bis du
den Widerstand aufgibst
Vernunft auf Brunft reimst
und den Reim einsiehst
Solang, bis du
den Rhythmus liebst
den einen, neben dem
es keinen anderen gibt
Ich höre ein Lied
ein einziges Lied
und ich bezweifle,
dass es noch
ein anderes gibt
Lass uns bezweifeln,
dass es andere
jemals gab noch gibt
Sing dieses Lied
Musik & Text © Duke Meyer 1991
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10. |
Yggdrasils Raunen
06:05
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YGGDRASILS RAUNEN
Niemand weiß, wo ich wurzele,
wer ich bin oder wo ich wohne
Was meintet ihr, wenn ich meine,
ihr wohntet bei mir,
seid allesamt ausnahmslos
nur die Meinen!
Das Lachen allein ist ganz meinerseits.
Euch sei das Licht überlassen,
mit dem ihr so tapfer
dem Unwissen trotzt,
in Tiefen unendlicher Schwärze schaut,
so weit der Taschenlampenstrahl schimmert.
Ich bin der Dunkelsten einer,
ein Eibenbaum
Um im Bilde zu bleiben:
ein Heidentraum
Zuerst in Sagen besungen,
dann in Geschichten geschrieben,
doch dort verschollen,
als die zu anderen Zwecken
erzählt wurden,
und seither schwer zu erschauen.
Ich trage mehr, als ihr träumen könnt,
doch kann euch zu Träumen tragen,
die wahrer sind,
als was ihr wirklich erlebt,
und wärt ihr auch dreifach auf Drogen.
Ein Mann kam mal zu mir,
der wusste, dass er nichts weiß,
das Viele war ihm viel zu wenig.
Er hängte sich selbst auf mit einem Seil
an einem meiner niederen Äste,
der – obzwar erst neun Nächte
(für euch vielleicht Äonen) später –
abbrach unter dem Gewicht des Gottes.
Wie sein Schrei
durch die Dunkelheit gellte!
Der alte Zausel, so heißt es,
fand Zeichen da unten
und wurde noch ziemlich berühmt.
Ach, all die alten Geschichten
Vergessen waren sie
schon lang vor gestern
und noch viel früher vergangen.
Was versteht ihr Sterblichen
schon von Zeit und Raum!
Still schlägt dem Schicksal die Stunde.
Wer am weitesten zurückschaut,
ahnt am meisten voraus,
was drei Weiber brauten und woben.
Wer schaut ihnen in den Brunnen?
Ich will gar nicht sehen, was sie sieden.
Was kommen mag, kommt
Auch ich kann’s nicht ändern,
nur ausharren, bei meiner Borke
Ich bleib einfach stehen
So hab ich überlebt
Was sah ich schon Weltreiche stürzen!
Ich beweg mich ja durchaus im Winde,
seht die Narben hier:
Das waren mal Äste.
Was schert mich die Sau,
die sich heut an mir schubbert
Wer sich heut an mir reibt,
den nimmt morgen der Wind
und hinterlässt nicht mal Reste.
Euch aber,
die ihr meinem Raunen lauscht,
teils gerührt, teils bewegt,
vielleicht ganz leicht berauscht,
begrüße ich gerne als Gäste.
Als Nächstes erzähle ich euch
eine Geschichte,
älter als die Steine,
älter als die Sterne
und der Staub.
Die Geburt eurer Sonne
war noch ferne,
da fuhr durch das All eine Frau.
Zorn flammte ihr Gesicht!
Sie war von ganz eigener Gestalt.
Aber so, wie ihr denkt, war’s nicht.
Sie hatte sich in der Gewalt ...
Musik & Text © Duke Meyer 2018
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11. |
Der Ruf der Krähe
05:51
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DER RUF DER KRÄHE
Die Rauchsäulen standen noch
Verhallt waren die Klagen
Das schlimme Handwerk war getan
Ich war schon am Heimgehen
Da packt mich eine harte Hand
und schüttelt mich am Kragen
Ein Auge, das ich aufbekomm’,
lässt mich den Himmel sehen
Lasst mich doch liegen, röchle ich
Ihr könnt mich doch nicht tragen
Und ich kann alles, außer
mich bewegen und aufstehen
Für mich ist längst der Tisch gedeckt,
da gibt es keine Fragen
und ich werd’ alle, die schon
auf mich warten, wiedersehen
Und eine Krähe ruft schon meinen Namen
Es wird die eine sein, die mich heimbringt
Und mit den Freunden, die vor mir umkamen,
werd’ ich vereint sein und von Göttinnen umringt
Red keinen Quatsch, lacht da der Freund,
was ist das für Geschwafel?
Den Met nur hast du abgeräumt,
bis du ins Koma fielst
Du kommst vielleicht ins Krankenhaus,
aber nicht an Odins Tafel
Auch wenn du schon vor lauter Suff
und zu vielen Filmen schielst
Doch eine Krähe ruft doch meinen Namen!
Ich bin mir sicher, dass sie mich meint und mich holt
Ich hör den Ruf der Krähe und der Ahnen!
Kann doch kein Film sein, der mich hier verkohlt!
Der Notarzt hat dann nur gemeint,
ich soll mich gut ausschlafen
Die Freunde gingen feixend
und ich hab etwas geweint
Der letzte Wolf wird ausgelacht
von Wolf spielenden Schafen
Ich hab die Spiele mitgemacht
und blieb am Schluss allein
Und eine Krähe ruft noch immer meinen Namen
Ich bin mir nurmehr nicht mehr sicher, wie ich heiß
Und die Gestalten, die da nach mir rufen:
Sind das meine Ahnen?
Ich heb das Horn und drehe mich im Kreis
Musik & Text © Duke Meyer 2019
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12. |
Der Anfang vom Ende
05:39
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DER ANFANG VOM ENDE
Vielleicht sind viele Gefühle erfroren
Ich will dich wärmen – ich hab noch welche
Was haben wir zu verlieren als die Furcht?
Wir wollen uns wieder bewegen ...
Dies ist der Anfang vom Ende des Endes
Es sieht aus, als sei alles im Arsch
Aber vieles davon ist nur Phantasie:
keine eigene, eher eingefangen in Eile
Überall sind Nachrichten übel unterfüttert
Kein Mensch macht das mit ohne Schaden
Kein Schwein hält das aus ohne Schwermut
und der Glauben an das Gute schwindet
ganz schnell, wenn Alarmglocken schrillen
und derzeit werden sie dauernd gedrückt
Wir sind Ichs ohne Wir geworden
Im eigenen Inneren verirrt und einsam
Gedankenkreisel in klirrender Kälte
Stumm stehen wir wie versteinert
vor den Scherben von allem,
was schön war und schien.
Und unter dem Wagen, unserem Wagen,
kracht und knirscht es katastrophal:
Die Räder, sie wollen die Räder wegreißen!
Mehr Fahrt meinen sie damit zu machen,
weil eines eh schon geeiert habe.
Die Übereifrigen übersehen
die alten Übel ... wollen sie adeln
Geschaffenes für krank erklären,
Geschöpfe für krank erklären
und Krankheit kurieren mit Schlägen
Doch Nacht und Nebel sind nicht nur
durchzogen von Schrecken und schändlichem Tun
Im Dunkel, da gärt auch das Gute
Ganz bald wird es wieder geboren,
aufgezogen und neu geschaffen
Wir sind mehr, als manche meinen,
schöner, als andere scheinen
und wild wie die Ranken,
die zwischen den Ritzen
der mürben Mauern erstarken
Als sähe ich eine Lilie blühen,
eine Schönheit dem Schutt entsteigen
und nach Gerechtigkeit rufen!
Dies ist der Anfang vom Ende des Endes,
die Neige der Nacht vor dem neuen Morgen
Hier ruf ich hinein in die Herzen
denn dein ist das Du und das Denken
und die Hand, die dich hält, ist hier: Schau her ...
Was wollen wir tun in dem Wahnsinn?
Wir wollen uns wieder bewegen
Das Rad reparieren im Regen
Den Tod überwinden mit Tränen und Tanz
Unsere Farben wieder finden
Freunde feiern, uns umarmen
Und die Hoffnung aus dem
zugenagelten Fass der Verzweiflung
befreien und holen.
Das Leben lieben
und die Liebe leben
und alles andere ändern
Musik & Text © Duke Meyer 2017
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13. |
Lied der freien Menschen
05:03
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LIED DER FREIEN MENSCHEN
Wo keine Hoffnung übrig ist
und keine Chance zu sehen,
da malen wir uns eine aus
und das soll hier geschehen
Wir sind das Blut, das trotzdem quoll,
der Unfall, der geschah
Das Leben sind wir, wie’s sein soll:
verrückt und wunderbar ...
Wir haben keine Waffen hier
als Herz, Mut und Verstand
Genau damit erkämpfen wir
dem Mitgefühl ein Land
So unterschiedlich, wie wir sind
Genau das, mein’ ich, zeigt
die ganze bunte Stammespracht
gelebter Menschlichkeit,
die ganze bunte Pracht
der Menschlichkeit
So oft ihr auch die Liebe höhnt,
verfolgt oder umbringt
Woanders steht sie wieder auf,
ist bald schon neu umringt
Auch eine hier von uns ist sie
Ich weiß, dass sie mitsingt
Ich weiß, dass sie hier mitten
unter uns weilt und mitsingt
Ich hör doch ganz genau,
dass sie mitsingt
Wir sind das Blut, das trotzdem quoll,
der Unfall, der geschah
Das Leben sind wir, wie’s sein soll:
verrückt und wunderbar
Der Grausamkeit begegnen wir –
wir kennen sie zu gut –
mit Hilfe für die Leidenden
und grimmigem Gleichmut,
mit Hilfe und mit
grimmigem Gleichmut
Der Tanz hier gilt auch
für Pflanz’ und Tier,
kurz: allem, was echt zählt
Denn ehrenvoll ist, wer’s erhält
Nicht, wer’s verlacht und quält
Es geht nicht um die Religion,
nicht ums verdammte Geld
Es geht um etwas Größeres ...!
Es geht um unsere Menschenwelt.
Musik & Text © Duke Meyer 2018
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